Die römische Vergangenheit im Haus

Autor: Kristy van Berlo
Fotografie: Philip Driessen

Auch jetzt, da wir mehr zu Hause sind, können wir die römische Vergangenheit weiterhin entdecken. Um uns herum gibt es nämlich viel zu finden, das römischen Ursprungs ist — viel näher, als man denkt…
Im Haus findet man unzählige Dinge aus der römischen Vergangenheit. Von groß bis klein, sichtbar und unsichtbar. So brachten uns die Römer das Bezahlen mit Münzen bei und legten den Grundstein für unsere Sprache, indem sie das Alphabet erfanden. Auch die Schere, damals als Werkzeug und Hilfsmittel bei der Verarbeitung von Stoffen in der Textilindustrie genutzt, gibt es heute noch in jedem Haushalt.

Baden auf römische Art
Die römische Vergangenheit ist so nah, dass man sie jeden Tag benutzt — zum Beispiel beim Duschen oder Baden. Es gibt kaum etwas Römischeres als ein Badehaus, sprich: das Badezimmer.
In der Römerzeit hatten die Menschen keine Möglichkeit, sich zu Hause zu waschen. Deshalb bauten sie Badehäuser, die auch als sozialer Treffpunkt dienten. Mit hohen Steinwänden, verziert mit Gemälden und Mosaiken, und einer überdachten Säulengalerie waren die Badehäuser ein wunderschöner Bestandteil der römischen Vergangenheit

Essen und Trinken
Werfen Sie unbedingt auch einen Blick in Ihre Küche. Lebensmittel, die heute regelmäßig auf unserem Speiseplan stehen, waren vor der Ankunft der Römer in dieser Region noch unbekannt. Sie brachten Obstsorten wie Kirschen, Pflaumen, Trauben und Aprikosen mit. Aber auch Walnüsse, Wein, Schweine und Hühner. Interessante Tatsache: Die heutigen Hühner unterscheiden sich leicht von denen der Römerzeit. Früher hatten sie nämlich fünf Zehen, heute nur noch vier!

Und was ist mit Kräutern? Ein typisches Merkmal der römischen Küche und für jeden Koch unverzichtbar. Die Römer brachten Rosmarin, Salbei, Lavendel, Thymian und Liebstöckel mit. Die Kräuter wurden verwendet, um Gerichten mehr Geschmack zu geben, aber auch, um Geschmack zu überdecken. Lebensmittel, die wir heute als “abgelaufen” betrachten würden, wurden einfach großzügig mit Kräutern bestreut. Pfeffer und Salz wurden ebenfalls schon in der Römerzeit verwendet, jedoch nicht vom einfachen Volk — für sie waren diese Gewürze unbezahlbar.

 

Die Kräuter wurden verwendet, um Gerichten mehr Geschmack zu geben, aber auch, um Geschmack zu verbergen.

Dass wir so viel über die römische Küche wissen, verdanken wir dem reichen Römer Apicius, der sein Leben dem Aufzeichnen römischer Rezepte aus dem gesamten Reich widmete. Dank der mühevollen Klosterarbeit in europäischen Klöstern ist dieses Werk erhalten geblieben. Die Mönche kopierten römische Schriften und bewahrten auf diese Weise (zum Glück) wertvolles Erbe.

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