Ausstellung Römische Villen in Venlo
							Autor: Harry Lindelauf
							Fotografie: RMO, Limburgs Museum, Submedia						
						Am Dienstag, dem 15. Oktober, eröffnet im Limburgs Museum in Venlo die Ausstellung Römische Villen in Limburg. Dank mehr als 200 Objekten, Modellen, 3D-Rekonstruktionen und Videos werden die Besucher in das Südlimburg vor 2.000 Jahren zurückversetzt.
							Es ist das erste Mal, dass Funde aus der römischen Zeit in Südlimburg in einem solchen Umfang zusammengebracht wurden. Dies ist der Zusammenarbeit der drei Museen und der niederländischen Denkmalbehörde (RCE) im Forschungsprojekt Eine römische Idylle zu verdanken, das 2020 begann. Eine gründliche Analyse der tausenden Villenfunde aus Limburg und der erhaltenen Ausgrabungsdokumentation wurde durchgeführt. Darüber hinaus wurden Luftaufnahmen und Daten aus jüngsten Ausgrabungen verwendet. Limburgische Hobbyarchäologen, Museumsbesucher und Kulturerbeliebhaber trugen in mehreren Projekten ihren Teil dazu bei. Alle Ergebnisse werden in der wissenschaftlichen Reihe PALMA des Rijksmuseum van Oudheden veröffentlicht. Finanziert wird das Projekt durch das Mondriaan-Fonds im Rahmen des Mehrjahresprogramms Museen und Kulturerbeinstitutionen.
Villa rustica als Getreidefabrik
Seit dem 19. Jahrhundert wurden vor allem entlang der Via Belgica die Überreste von etwa 70 römischen Gutshöfen gefunden. Insgesamt müssen damals Hunderte großer Bauernhöfe mit luxuriösen Steinhäusern in Betrieb gewesen sein. Dank des fruchtbaren Bodens produzierten die Landwirte große Mengen an Getreide, das an die römischen Militäreinheiten entlang des Rheins geliefert wurde, der als Grenze diente. Die Römer hatten einen lieblichen Namen für eine solche Getreidefabrik: villa rustica.
Draußen wurde hart gearbeitet; drinnen herrschte für die Eigentümer Luxus, dank der Erträge aus dem Getreide. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Villen zu vollständigen Landhäusern im mediterranen Stil, einschließlich Badehaus, Glasfenstern und Fußbodenheizung. Bekannte und große Beispiele sind die Villa Holzkuil in Kerkrade, die Villa Ten Hove in Voerendaal und die Villa Herkenberg in Meerssen.
							Der Reichtum der römischen Bauern zeigt sich auch in den Bestattungen: große Steinsarkophage mit reichen Beigaben und als Höhepunkt Innenreliefs, wie beim Sarkophag der Dame von Simpelveld. Ihr Luxus spielt eine wichtige Rolle in der Ausstellung, die den Bewohnern der Villen viel Aufmerksamkeit schenkt – von der Hausherrin bis zu den Menschen, die auf dem Land arbeiteten.
Die Ausstellung war zuvor im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden zu sehen. Nach der Schließung in Venlo ist sie ab dem 21. Juni 2025 in Heerlen zu bewundern.