Lux öffnet die Schatzkiste von Meerssens reicher Vergangenheit
Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Harry Lindelauf, Submedia und Ingrid Buchem

Landesabgeordneter Michael Theuns zeigte sich bei der Eröffnung voller Zuversicht: „Es verspricht ein großartiger Abend zu werden – durch die Mischung aus Kunst, Geschichte und Technologie.“ Und am Freitag, den 22. Dezember in Meerssen, behielt er recht. Gleiches galt für Beigeordneten Louk Bongarts, der stolz auf „unsere reiche Geschichte mit einer Schatzkiste voller Geschichten“ verwies. Und Bürgermeisterin Mirjam Clermonts-Aretz schien eine besondere Verbindung zu Pluvius zu haben: Die erste Ausgabe des Lichtfestivals Lux blieb nach einem langen Regentag unerwartet trocken.

Der Lux-Lichterspaziergang projiziert Videos von acht Figuren aus der Römerzeit. Die verbindende Klammer ist die Via Belgica, denn alle diese Personen lebten zwischen Tongern und Simpelveld entlang jener Straße, die für die Römer eine wichtige Ost-West-Route war.
Meerssen hatte die Lux-Premiere und setzte dabei gleich ein starkes Zeichen: Die imposante Basilika des Heiligen Sakraments diente als Kulisse für die erste Projektion mit der Göttin Minerva. Es ist eine Hommage an die Göttin der Weisheit, von der in Bunde eine kleine Steinfigur gefunden wurde.
An weiteren Orten in Meerssen erwachen während des Lichterspaziergangs noch sieben weitere Figuren zum Leben. Dies geschieht mit Hilfe von künstlicher Intelligenz: Für jede Person wurde ein Bild entworfen, das anschließend durch eine Computeranimation lebendig gemacht und meterhoch auf die Fassaden projiziert wird.
Publius spricht Dialekt
Neben der Göttin Minerva erzählt ein buntes Ensemble von Menschen Geschichten über das lokale Leben in der Römerzeit. Publius Attius Servatus ist stolz auf seinen Weinhandel, den er über den Hafen von Maastricht für die wohlhabenden Römer in ihren luxuriösen Gutshöfen entlang der Via Belgica importiert. Bemerkenswert: Publius spricht im Dialekt, während die übrigen Figuren Niederländisch oder Flämisch sprechen.
Zu den weiteren Charakteren gehören der Stadtrat Titus Tertinus aus Xanten mit einer Villa im Ravensbosch, der verliebte Töpfer Lucius aus Heerlen sowie der batavische Reiter Julius Genialis, ein pensionierter Legionär, der in der Umgebung von Simpelveld lebt.


Für den Fall, dass die Geschichten aus der Vergangenheit die Jugend nicht ausreichend fesseln, gibt es ein Extra: Die Kinder können die Lichtertour als Rätselrundgang mitmachen. In jeder Präsentation ist nämlich ein römischer Gegenstand versteckt. Wer gut aufpasst, kann die Objekte anschließend selbst zeichnen und sich damit eine kleine Aufmerksamkeit verdienen.
Der Lux-Lichterspaziergang macht außerdem Station in Heerlen, Maastricht, Voerendaal, Simpelveld und Valkenburg aan de Geul, wo alle verfügbaren Plätze bereits ausgebucht sind. Das bedeutet, dass das Lichtfestival Lux rund 3.000 Besucher anzieht. www.viabelgica.nl/via/lux/.