Archäologische Leckerbissen aus Thorn
Autor: Harry
Fotografie: Miriam Tonnaer

Das Museum in Thorn bezeichnet die Ausstellung Bodemvondsten („Bodenfunde“) als „archäologische Naschdose“. Und diese ist reich gefüllt – dank der Mitarbeit von Hobbyarchäologen aus Thorn. Zum ersten Mal zeigen sie ihre bemerkenswertesten Funde, meist das Ergebnis von Suchen mit dem Metalldetektor.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Kulturerbe-Institutionen aus Stevensweert, Maasbracht und Wessem. Fachlich unterstützt wurde sie von Luc Amkreutz und Jan Roymans. Amkreutz, Kurator am Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, beleuchtet das Bronzeschwert, das das Museum 2020 erwarb. Es stammt aus dem Ende der Bronzezeit und wurde in den 1960er Jahren von einem Baggerfahrer zwischen Thorn und Wessem entdeckt. Jan Roymans, ehemaliger leitender Archäologe des Forschungsbüros RAAP, erklärt, was Baggerfunde uns über das Leben an und um die Maas verraten.

Seltener Ring
Die Ausstellung umfasst 97 „Leckerbissen“ von der Steinzeit bis etwa 1900. Die Gliederung in fünf Rubriken (Schmuck, Religion, Siegel, Jagd & Krieg, Münzen) sorgt für Übersicht. Wer in den Rubriken nach römischen „Leckerbissen“ sucht, findet unter anderem einen besonderen Ring. Laut Finder Ruud Weekers haben Forscher der Vrije Universiteit Amsterdam das Schmuckstück untersucht und festgestellt, dass es sich um einen seltenen römischen Ring aus dem 5. Jahrhundert handelt. Unter den 24 ausgestellten Münzen stammen drei aus römischer Zeit. Besonders auffällig ist eine Bronzemünze aus der Zeit des Tiberius, aus der ein Stück herausgeschnitten wurde.
Foto: Der römische Ring ist ein besonderes Exemplar. In den durchscheinend roten Quarz (Karneol) ist das Bild einer Person mit einer Weltkugel geschnitten.
Bodemvondsten ist bis zum 31. Dezember 2025 im Museum Thorn, Wijngaard 14, zu sehen. Öffnungszeiten unter www.museumthorn.com.