Heerlen sucht in der Dinger-Garten nach den Römern

Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Harry Lindelauf

Am 30. August waren sie die zweite Gruppe von Teilnehmern an Heel Heerlen Gräbt: Schüler der Catharinaschule und Mitarbeiter von Unternehmen auf dem Brightlands-Campus. Im Ir. Dinger-Garten neben dem Campus und APG ging der Spaten in die Erde – auf der Suche nach römischen Überresten.

Der Standort ist kein Zufall, sagt Hilde Vanneste. Die Regionalarchäologin zeigt eine Karte, auf der alle römischen Funde in Heerlen markiert sind. Und der Ir. Dinger-Garten liegt ungefähr südlich des Ortes, an dem die Via Belgica Heerlen betrat. Entlang der Straße wurden in unmittelbarer Nähe bereits Fundamente römischer Häuser und ein Töpferofen entdeckt. Sondierungen von Archäologen an den Grabungsstellen brachten bereits kleine Fragmente römischer Keramik zutage.

Ist das etwas?

Nun wurden drei Grabungsgruben von jeweils einem Quadratmeter eingerichtet. Die zwanzig Schüler der Catharinaschule, deren Zweigstelle gleich um die Ecke liegt, übernehmen zwei der Gruben zu beiden Seiten des ehemaligen Fahrerhauses. Am Tag vor der Ausgrabung erhielten sie im Unterricht eine spezielle Lektion über die Römer und ihre Bedeutung für Heerlen.

Die Grabungsarbeit und das Durchsuchen des ausgegrabenen Bodens erfolgen mit großer Begeisterung. Mit viel Genauigkeit wird jedes Steinchen untersucht, und die begleitende Archäologin hört immer wieder die Frage: „Ist das etwas?“ – „Vielleicht, wenn es gereinigt ist“, lautet die häufigste Antwort. Die Funde werden ordentlich in beschriftete Plastiktüten gelegt.
Die jungen Archäologen in spe befolgen aufmerksam die Ratschläge der Fachleute und führen genaue Aufzeichnungen. Sie profitieren von einem Ort, an dem die Grabungsgrube in den letzten Wochen bereits auf eine gewisse Tiefe gebracht wurde. Man erwartet, dass in einer Tiefe von 120 bis 140 Zentimetern das Niveau der Römerzeit erreicht wird.

Zeit und Schweiß

Im Rosengarten des Ir. Dinger-Gartens stehen die Mitarbeiter der Brightlands-Unternehmen vor einer schwereren Aufgabe. Die Grube ist neu, und der Lehmboden ist steinhart. Die Arbeit geht daher nur langsam voran, aber nach etwa 30 Zentimetern gibt es eine kleine Ermutigung: Ein Stück glasierte Keramik kommt zum Vorschein, datiert aus dem Mittelalter. Das Erreichen des römischen Niveaus wird hier noch Zeit und Schweiß kosten.

Heel Heerlen Gräbt begann am Sonntag, dem 18. Juni, und findet am 9. und 10. September seinen Abschluss. Dann graben Einwohner und Archäologen gemeinsam an 25 Orten im römischen Viertel der Stadt nach Überresten aus der Römerzeit. Die meisten Gruben werden in den Gärten von Heerlenern gegraben, die an der Aktion teilnehmen. Alle Gruben werden etwa einen Meter tief – die Tiefe, auf der römische Überreste erwartet werden.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der Gemeinde Heerlen, Constructing the Limes, NWO, dem Thermenmuseum, Restaura, De Vondst, LGOG und zahlreichen Freiwilligen.

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