Heerlener gestalten Ausstellung über “Heel Heerlen Graaft”

Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Anja Neskens

Vom Heerlener Bürger über den Hobbyarchäologen bis hin zum Ausstellungsmacher – dank ihrer Teilnahme an Heel Heerlen Graaft (“Ganz Heerlen gräbt”) haben Claudia de Rooij, Lisette Geurts, Will Schölgens und Jos Franssen eine beeindruckend schnelle „Karriere“ in der Lokalgeschichte gemacht.

Am Donnerstag, den 14. Dezember um 19:00 Uhr, wird im De Vondst am Raadhuisplein in Heerlen die von ihnen gestaltete Ausstellung über das archäologische Projekt Heel Heerlen Graaft eröffnet. Am 9. und 10. September waren die vier Teil eines Teams von 150 Freiwilligen, die in Privatgärten und auf öffentlichen Plätzen im Stadtzentrum von Heerlen nach Spuren der römischen Vergangenheit suchten. Alle ausgegrabenen Funde wurden anschließend von Freiwilligen gewaschen und sortiert. Professionelle Archäologen untersuchen nun die 8.551 Funde aus verschiedenen Epochen – mit den zentralen Fragen: Was ist es? Wie alt ist es? Wer hat es wozu benutzt?

Eine Ausstellung mit Doppelschwerpunkt

Da die Untersuchungen noch im Gange sind, kann die Ausstellung Heel Heerlen Graaft im De Vondst nur eine begrenzte Zahl von Funden zeigen.
Die Ausstellungsmacher entschieden sich daher für einen Doppelschwerpunkt: Als Hommage zeigen sie Fotos und Videos der ehrenamtlichen Archäologen bei der Arbeit, und sie präsentieren gut dokumentierte Funde aus der langen Geschichte Heerlens. Da es sich bei den meisten Objekten um kleine Fragmente handelt, wurde im provinzialen archäologischen Depot jeweils ein vollständig erhaltenes Exemplar als Vergleich ausgewählt. So können die Besucher sehen, wie das Fragment ursprünglich aussah. Ein schönes Detail: Die Ausstellung regt die Besucher dazu an, selbst weiterzuforschen und den Ursprung der Funde zu entdecken.

Viel Freiheit beim Gestalten

Die vier Ausstellungsgestalter blicken mit großer Freude auf das Projekt zurück. Will Schölgens: „Wir hätten vorher nicht erwartet, dass unser Beitrag so groß sein würde.
Wir haben den gesamten Prozess durchlaufen – von der Ausgrabung über Workshops bis hin zu den ersten Ideen, zur Aufgabenverteilung, zum Aufbau und zur Auswahl der Objekte, die wir zeigen wollten und konnten. Wir wurden angeleitet, hatten aber auch viel Freiheit. Für uns war es eine besondere Erfahrung, den gesamten Entstehungsprozess einer Ausstellung mit unserer eigenen Beteiligung mitzuerleben.“

Nach der offiziellen Eröffnung am 14. Dezember ist die Ausstellung dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr kostenlos zugänglich.

 

„Wir hätten vorher nicht erwartet, dass unser Beitrag so groß sein würde.“
— Will Schölgens

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