Joyce Kékkö-Van Rennes, Freund der Via Belgica
Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Philip Driessen

Wer – außer Marcus Agrippa – einst an der Via Belgica gearbeitet hat, werden wir wohl nie genau wissen. Aber wir wissen, wer die römische Vergangenheit heute wieder auf die Karte setzt: die Freunde der Via Belgica. Unternehmer, Freiwillige, Institutionen und auch Behörden. Indem sie ihre Kräfte bündeln, machen sie die Via Belgica zu einer echten Verbindungsstraße. Gerne stellen wir dir einige dieser Freunde vor. Dieses Mal: Joyce Kékkö-Van Rennes.
Rund um das Weinschloss der Familie Van Rennes ist die römische Vergangenheit nie weit entfernt. In kurzer Entfernung verläuft die Römerstraße von Tongeren nach Maastricht. Und in einem Wald hinter dem Anwesen ist ein römischer Grabhügel zu sehen. Joyce fühlt sich eng mit diesem römischen Erbe verbunden: „Die Römer waren an unserem Standort aktiv, das wurde auf viele Arten nachgewiesen. Sie lebten hier bei den Quellen der Demer und legten ihre Weinberge an den Hängen mit Mergel und Lehm an. Sie wussten sehr genau, was sie taten. Dank ihnen habe ich hier meinen Beruf als Winzerin und meinen Wohnort.“
„Die Römer wussten genau, was sie taten.“— Joyce Kékkö-Van Rennes

Napoleon
Der Weinbau in Belgisch- und Niederländisch-Limburg überlebte die Römer. Doch um 1800 kam er zu einem Ende: Napoleon verbot den Weinbau außerhalb Frankreichs. Dabei erhielt er unerwartete Hilfe von einem Vulkanausbruch in Indonesien, der eine kleine Eiszeit auslöste – der Todesstoß für den Limburger Weinbau.
Inzwischen sieht die Lage wieder deutlich besser aus. Das Weinschloss begann 1990 mit 22 Hektar und fand viele Nachahmer in Limburg. Die 31. Ernte wurde Anfang November eingebracht, „die zweifrüheste in unserer Geschichte“, berichtet Joyce. „Wir müssen uns ständig anpassen an das, was die Natur uns gibt. Das ist immer wieder eine Herausforderung.“ In Genoels-Elderen gelingt das gut, wie die Auszeichnungen für ihre Weine zeigen. Doch schon in römischer Zeit gab es Lob für „den guten Wein bei Tongeren“.