Meilenstein von Rimburg entpuppt sich als Baustein eines Grabes oder Heiligtums
Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Wikimedia en RAAP
Jahrelang gab es Zweifel, jetzt herrscht Gewissheit. Der bekannte Block aus Nievelsteiner Sandstein in Rimburg ist kein Meilenstein, der an der Via Belgica stand. Was er ist: ein großer Baustein eines Grabmonuments oder eines Heiligtums in Rimburg? Das zeigt eine Untersuchung des Steins in Maastricht durch Gerard Boreel, Natursteinspezialist bei Aardewerk & Archeologie und verbunden mit der Universität Utrecht.
Die Parkstad-Archäologin Hilde Vanneste enthüllte die Ergebnisse der Untersuchung am Donnerstag, dem 2. Mai 2024, während eines Vortrags über römische Funde in Rimburg. Der Vortrag ist Teil des Programms von Rimburg Graaft am 25. und 26. Mai 2024.
Die Untersuchung hat zwar Klarheit gebracht, zugleich aber auch ein neues Rätsel geschaffen. Denn Boreel entdeckte an mehreren Stellen kleine Inschriften. Diese sind so klein oder abgenutzt, dass nicht mehr zu erkennen ist, was dort stand und wie alt die Zeichen sind.
Wolfloch
An dem unterirdischen Teil des „Nicht“-Meilensteins wurden Kratzer gefunden. Diese deuten darauf hin, dass der Stein am Tor eines Bauernhofs als Schutz für die Mauern verwendet wurde. Außerdem kam ein sogenanntes „Wolfloch“ zum Vorschein. Dieses wurde von den Römern benutzt, um eine eiserne Hebeöse im Stein zu befestigen.
Während ihres Vortrags stellte Hilde Vanneste eine Verbindung zu den großen Natursteinblöcken her, die jetzt am Straßenrand beim Schloss Rimburg aufgestellt sind. Auch diese könnten römisch sein und vom selben Grabmonument oder Heiligtum stammen
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Wo wird der Stein aufgestellt?
Es ist möglich, dass die Überreste eines solchen Heiligtums im Oktober 1944 von amerikanischen Soldaten entdeckt wurden. Beim Ausheben einer Geschützstellung stießen sie auf Natursteinblöcke. Hilde Vanneste befürwortet Untersuchungen an der Fundstelle, die auf dem Plateau bei der Lindegracht liegt.
Die verbleibende Frage lautet: Wo soll der Stein aufgestellt werden? An derselben Stelle, an der viele Besucher den „Meilenstein“ bewundern, oder an einem anderen Ort in Rimburg? Hilde Vanneste rief die Einwohner von Rimburg dazu auf, Vorschläge einzureichen.