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Bauern im Römischen Reich

Plateweg, Bocholtz

Das Vorhandensein von Lössboden für den Ackerbau, Mergel als Baumaterial und Wasser machte diese Region in römischer Zeit zu einem attraktiven Siedlungsort. Außerdem bauten die Römer zwei wichtige Straßen durch das Gebiet: die Via Belgica, die Maastricht mit Heerlen und schließlich die französische Küste mit Köln verband, von West nach Ost. Und die Straße von Xanten nach Aachen, von Nord nach Süd.

Die Straßen kreuzten sich in Coriovallum, dem heutigen Heerlen. Entlang der Straßen und auf den Plateaus standen zahlreiche römische villae: große Bauernhöfe, die die enorme Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten deckten. Denn das römische Heer war groß und hatte keine Zeit, seine eigene Nahrung zu produzieren. Das erledigten die Bauern in der Umgebung.

Neben den reichen Villenbewohnern lebten hier auch einfache Bauern. Ihre Häuser wurden aus Holz und Lehm gebaut, ähnlich wie die typischen Fachwerkhäuser im Limburger Land. Die größte einheimische römische Siedlung Südlimburgs wurde in der Nähe ausgegraben: etwas nördlich von Bocholtz. Die Siedlung war vollständig aus Holz errichtet.

Die Bauern bauten Getreide an und züchteten Schweine und Rinder, die sie auf dem Markt verkauften – ebenfalls eine römische Erfindung. Im Gegenzug erhielten sie Glasflaschen, Bronzegeschirr, Mantelspangen und rot glasierte Keramik. So hielt der römische Luxus Einzug in die Bauernhaushalte, und Südlimburg wurde zur Kornkammer des Römischen Reiches.