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Das Christentum in der Römerzeit

(un)gläubige Römer

Kreuze und Kapellen: wenn man genau hinsieht, findet man sie überall in Süd-Limburg. Das verdanken wir zum Teil den Römern. Durch sie verbreitete sich das Christentum ab dem Jahr 394 n. Chr. sehr schnell. In diesem Jahr erklärte Kaiser Theodosius das Christentum zur Staatsreligion. Ein großer Schritt in der Geschichte der Religion.

In den Jahrhunderten davor waren die Römer dem Christentum weniger freundlich gesinnt. Als die Religion um das Jahr 100 entstand, herrschten die Römer in Palästina, dem Geburtsland Jesu. Die römische Religion, die mehrere Götter verehrte, war Staatsreligion: jeder musste sie praktizieren.

Das war ein Problem für die vielen Juden im Osten des Reiches. Ihrem Glauben nach durften sie nur Gott verehren, ebenso wie die Christen, deren Zahl immer größer wurde. Die Römer gaben ihnen die Schuld an allen Katastrophen, die das Römische Reich trafen, und verfolgten sie, bis Kaiser Trajan dies im 2. Jahrhundert verbot.

Dennoch betrachteten die Römer Juden und Christen weiterhin als Gefahr für die Gesellschaft. Das Christentum blieb verboten. Das änderte sich erst, als Kaiser Konstantin 312 einen Krieg gewann, nachdem er zum Gott der Christen gebetet hatte. Als mehr als achtzig Jahre später das Christentum zur Staatsreligion erklärt wurde, wandelte es sich von einer verbotenen Religion zur einzigen erlaubten Religion.