Via Belgica möchte noch mehr Erlebnis bieten

Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Anja Neskens

Die Veranstaltung im Empfangsraum des Weinguts Fromberg wurde von Bas Vervuurt, einem Freund von Via Belgica und Vertreter des Kunrader Steinbruchs, eröffnet. Es ist bekannt, dass die Römer bereits Kunrader Stein verwendeten – unter anderem für den Bau der Villa Ten Hove in Voerendaal und der Thermen in Heerlen. Heute wird Kunrader Stein wieder abgebaut und als Baumaterial für Renovierungen und Neubauten eingesetzt. Die modernste Anwendung, an der derzeit gearbeitet wird, ist der Einsatz von 3D-Druckern, die mit feinkörnigem Restmaterial aus dem Steinbruch arbeiten.

Auch der Weinbau, der ebenfalls römische Wurzeln hat, wurde 1991 mit dem heutigen Weingut Fromberg wiederbelebt. Carmen Soomers vom Weingut stellte den Freunden der Via Belgica die in Ubachsberg produzierten Weine vor.

Via Belgica verstärkt ihre Aktivitäten

In den kommenden Jahren wird das Projekt Via Belgica neue Impulse setzen – mit neuen „Wow“-Momenten für die Besucher, einer intensiveren Zusammenarbeit in der Euregio und mehr Raum für wissenschaftliche Forschung.
Dies kündigte Projektleiterin Anja Neskens beim Treffen der Freunde der Via Belgica im Weingut Fromberg an.

Die verstärkte Strategie für die Zeit bis 2027 basiert auf sieben Schlüsselbegriffen:

  • Programmierung
  • Erlebnis
  • Bildung
  • Forschung
  • Euregio
  • Kommunikation

Ab 2024 arbeitet das Projekt – eine Zusammenarbeit zwischen der Provinz Limburg und acht Gemeinden – mit einem festen Jahresprogramm, das sich an Familien mit Kindern zwischen 6 und 12 Jahren sowie an Besucher über 55 Jahre richtet.
Darüber hinaus wird der Fokus auf die Euregio ausgeweitet: Website, Via Belgica-App, Wanderkarten und Audiotouren werden künftig auch in deutscher und französischer Sprache verfügbar sein.

Echte Römer erwachen zum Leben

Um die römische Geschichte der Region lebendig zu vermitteln, setzt Via Belgica verstärkt auf Geschichten. In der Weihnachtszeit werden acht Römer, Bataver, Gallier und Germanen mithilfe künstlicher Intelligenz zum Leben erweckt.

Besonderes Augenmerk gilt den Familien mit einem Bildungsprogramm unter dem Titel „Entdecke den Römer in dir“. Darüber hinaus sollen Wanderer und Radfahrer künftig mehr Erlebnis und Überraschung erfahren. In diesem Jahr wurden neue Ideen für innovative Landschaftselemente in den teilnehmenden Gemeinden entwickelt, die in Kürze den Kommunen vorgestellt werden.

Via Belgica-Symposium

Neu im Politikplan 2024–2027 ist der verstärkte Fokus auf wissenschaftliche Forschung, sowohl national als auch international. So strebt das Projekt unter anderem eine Zusammenarbeit mit dem Projekt „Constructing the Limes“ an.

Alle vier Jahre möchte Via Belgica ein Symposium veranstalten, bei dem Forschende ihre neuesten Erkenntnisse austauschen – begleitet von einem Via Belgica-Preis. Nach den Vorstellungen des Projektteams soll besonderes Augenmerk auf Forschung und Probebohrungen in Süd-Limburg und jenseits der Grenze gelegt werden, um den genauen Verlauf der römischen Straße zwischen Köln und Boulogne-sur-Mer zu ermitteln.

In den kommenden Jahren wird das Projekt Via Belgica seine Aktivitäten verstärken – mit neuen „Wow“-Momenten für die Besucher, einer engeren Zusammenarbeit in der Euregio und mehr Raum für wissenschaftliche Forschung.
— Anja Neskens

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