„Draußen ist schöner als drinnen“

Autor: Harry Lindelauf
Fotografie: Laurent Stevens

„Boete is ’t sjunner dan binne“ (Draußen ist schöner als drinnen). Die Worte kommen aus dem Herzen von Raymond Leclercq, als er auf die Frage antwortet, was ihn am Wandern reizt. Sein Jugendfreund Jos Wassen, sie kennen sich seit etwa 60 Jahren vom Bernardinuskolleg, ist vollkommen mit Raymond einverstanden: „Ich genieße den Kontakt mit der Natur.“ Jos hat auch ein schönes Etikett für ihre gemeinsamen Wandertouren: „Ausgleichssport“.

Jos, früher ein fanatischer Jogger, und Raymond, der ehemalige Radfahrer, wandern nun gemeinsam auf der Fernroute der Via Belgica zwischen Riemst und Rimburg. Einige Etappen haben sie bereits geschafft. Sie suchen immer nach sichtbaren römischen Spuren, aber diese sind selten. Sie gleichen das aus, indem sie viel über die römische Zeit in Süd-Limburg lesen. Bücher von Tom Buijtendorp und das „orange Büchlein“ der Via Belgica bieten Halt, Inspiration und Orientierung.

Herz für Geschichte
Neben einem trainierten Wanderherz oder Radfahrerherz haben die Freunde auch ein Herz für Geschichte. Jos: „Das kommt von unserem Geschichtslehrer am Bernardinus, Herrn Boonekamp. Der hat mein Interesse geweckt.“ Damit erhält der Lehrer des Heerlener Kollegs ein großes Kompliment von Jos.

In Stein zog die lokale Geschichte die Aufmerksamkeit des jungen Raymond auf sich, als dort eine römische Villa rustica gefunden wurde. Aber auch die Amateurarchäologen Beckers und Pater Munsters vom Archäologischen Reservat in Stein machten ihn begeistert für Geschichte. „Wir haben ein breites Interesse daran, woher wir kommen und wie die Dinge um uns herum entstanden sind“, erklärt Jos.

Die nächsten Etappen der Fernwanderung warten auf die Freitagnachmittage von Jos und Raymond. Und vielleicht bleibt es nicht beim Wandern allein. Jos: „Wir wollen an den Rastpunkten zeichnen. Raymond aquarelliert, und ich mache Federzeichnungen. Das haben wir uns ausgedacht, als wir in Meerssen an der Basilika standen. So schön!“

„Wir wollen an den Rastpunkten zeichnen. Das haben wir uns ausgedacht, als wir in Meerssen an der Basilika standen. So schön!“

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