Villen waren große landwirtschaftliche Betriebe
Molsberg, Simpelveld
Unser Essen kommt von weit her. Früher war das ganz anders. Die ersten Bauern sorgten für ihre eigene Nahrung und später auch für die ihrer unmittelbaren Umgebung. So wurden sie zu einem wichtigen Verbündeten der Städter. Als die Römer in Südlimburg ankamen, war das für Bauern mit Geschäftssinn eine ausgezeichnete Gelegenheit. Das römische Heer war groß und hatte keine Zeit, seine eigene Nahrung zu produzieren. Die örtlichen Bauern lieferten Getreide, Schweine und Rinder an die Heerlager. Im Gegenzug erhielten sie Glasflaschen, Bronzegeschirr, Mantelspangen und rot glasierte Keramik. Auf diese Weise hielt der römische Luxus Einzug in die Bauernhaushalte.
Da die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten so groß war, entstanden villae: große Bauernhöfe. In der Gemeinde Simpelveld sind die Villa Vlengendaal, die Villa de Molt und die Villa Dellender die bekanntesten. In den Villenkomplexen fand man Ställe für das Vieh und Scheunen für die Lagerung von Getreide und Werkzeug. Auch Teiche und Gemüsegärten gehörten zu dem Komplex. Manchmal gab es sogar ein separates Badehaus. Auf den Feldern bei den Villen wuchsen bekannte und neue Feldfrüchte: von Gerste, Brotweizen und Hülsenfrüchten bis zu Dinkel, Rüben und Koriander. Außerdem pflanzten die Römer Obstbäume, die hier ursprünglich nicht wuchsen: Äpfel, Birnen, Kirschen, Walnüsse und die Edelkastanie.