Villa Onderste Herkenberg
Houthemerweg, Meerssen
Das Highlight des römischen Meerssen ist dieses kahle Feld. Es verbirgt die Überreste der Villa Onderste Herkenberg: flächenmäßig die größte villa rustica, die in den Niederlanden gefunden wurde. Es war der luxuriöse Wohnsitz wohlhabender Bauern. Die Bewohner genossen hier im Geuldal das gute Leben.
Reste von Mosaiken, verputzten Wänden mit Fresken und Fußbodenheizung lassen eine prächtige Einrichtung erahnen. Von der Villa wurde eine wunderschöne Rekonstruktion angefertigt, bei der ein Hauptgebäude mit überdachter Säulengalerie, Fachwerk und ein Garten mit Zierteichen das Bild bestimmen. Man kann sich gut vorstellen, welchen Eindruck dieses Villenensemble auf die Reisenden der Via Belgica gemacht haben muss.
Es war die Via Belgica, die diesen Reichtum zur Villa brachte. So wurden beispielsweise Schalen von Austern und Miesmuscheln gefunden, die über diese Straße schnell vom Meer hierher transportiert werden konnten. Schließlich bedeutete derselbe Weg jedoch auch das Ende: Ein feindlicher germanischer Stamm nutzte ihn, um alles in Flammen aufgehen zu lassen.
Vogelperspektive
Lassen Sie sich in einem Vogelperspektivenflug über und in die Villa Onderste Herkenberg mitnehmen.
Virtuelle Realität
Sehen Sie sich hier einige Blickpunkte der 3D-Rekonstruktion an. Möchten Sie ein intensiveres Erlebnis? Betrachten Sie die Punkte im VR-modus mit einer VR-Brille.
Entdecken
- Ruhen Sie sich auf dem Via-Belgica-Sitzmöbel aus
Interessant zu wissen
- Süd-Limburg: die Kornkammer der Römer
- Die Römer erkannten sehr schnell, wie fruchtbar der Lössboden in Süd-Limburg war. Sie nutzten ihn dankbar für den Anbau großer Mengen Dinkel. In kleinerem Umfang wurden auch andere Getreidearten angebaut, wie Emmer, Weizen, Hirse, Gerste, Roggen und Hafer. Dieses Getreide wurde über die Via Belgica in Richtung Rhein transportiert, wo Tausende römische Soldaten stationiert waren, um die Grenzen des Römischen Reiches zu verteidigen. Für all diese hungrigen Münder war Süd-Limburg die Kornkammer.
- Säulen und Symmetrie
- Bevor die Römer in Süd-Limburg herrschten, lebten hier keltische Stämme. Sie wohnten in Hütten aus Lehm und Holz. Die Römer machten es anders: Sie bauten Villen aus Kunrader Stein, gemauert mit Mörtel, einem Vorläufer von Beton. Dächer waren nicht mehr aus Reet, sondern aus Keramikziegeln. Sie legten viele verschiedene Räume in einem Haus an, ausgestattet mit Boden- und Wandheizung. Die Innenwände wurden mit Fresken und Skulpturen geschmückt. In der Architektur gab es viele südliche Einflüsse: Die Römer liebten Säulengänge und Symmetrie.