Römische Straße in Rimburg freigelegt

Autor: Hilde Vanneste, Regionalarchäologin
Fotografie: Gemeinde Landgraaf

Bei Grabungsarbeiten an der Broekhuizenstraat in Rimburg, Gemeinde Landgraaf, ist eine römische Straße freigelegt worden. An dieser Stelle wird derzeit das Abwassersystem erneuert. Der Regionalarchäologe hatte darauf hingewiesen, dass möglicherweise Spuren aus der Vergangenheit gefunden werden könnten, weshalb die Arbeiten von einem Archäologen begleitet werden. Während dieser Begleitung entdeckten Archäologen ein Kiespaket in den Wänden einiger tieferer Gruben. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine römische Straße handelte.

Via Belgica

In Rimburg befindet sich ein römischer Vicus oder Straßendorf. Der Vicus von Rimburg lag in der fruchtbaren Lössregion entlang der Straße von Köln nach Boulogne-sur-Mer, der sogenannten Via Belgica. Diese römische Straße wurde an mehreren Stellen in Südlimburg tatsächlich freigelegt: bei Voerendaal, Heerlen und Maastricht. Aber der genaue Verlauf vom Vicus Rimburg in Richtung des Vicus Heerlen (Coriovallum) ist jedoch noch unbekannt. Und es ist diese Straße, von der die Archäologen nun wieder einen neuen Abschnitt kartiert haben. Der Beigeordnete für Kulturerbe, Ramon Lucassen, findet dies großartige Neuigkeiten: „Die Straße, welche die Archäologen jetzt freigelegt haben, ist möglicherweise ein Teil der römischen Straße von Rimburg nach Heerlen. Durch diesen Fund wissen wir endlich wieder etwas mehr über den Verlauf dieses Abschnitts der Via Belgica in westlicher Richtung.“

 

Durch diesen Fund wissen wir endlich wieder etwas mehr über den Verlauf dieses Abschnitts der Via Belgica in westlicher Richtung.
— Ramon Lucassen

Aus früheren Ausgrabungen wissen Archäologen, wie eine solche römische Straße in diesem Teil des Römischen Reiches aussieht. Es handelt sich um ein befestigtes, linsenförmiges Paket aus Kieseln und Lehm mit einer Breite von 7 bis 8 Metern. In der Mitte war die Straße etwa 50 bis 75 cm dick und fiel zu beiden Seiten ab. Dadurch konnte Regenwasser von der Straße ablaufen. Sie wurde häufig repariert, was in den vielen verschiedenen Schichten des Straßenaufbaus sichtbar ist.

Die Archäologen haben den Fund inzwischen kartiert und die Gruben wurden wieder geschlossen. Die Arbeiten gehen jedoch weiter und geben den Archäologen die Möglichkeit, die Straße weiter zu kartieren. Der Fund hat keine Auswirkungen auf die weiteren Arbeiten und die Planung.

 

 

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