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Villa Kaalheide

Krichelstraat, Kerkrade

Mitten in einem Wohnviertel in Kerkrade liegt ein einzigartiges Denkmal. Villa Kaalheide, auch Villa Krichelberg genannt, ist die einzige römische Villa in den Niederlanden, die vollständig offen an der Oberfläche sichtbar ist. Hier sieht man die Fundamente eines großen römischen Gutshofes, einer villa rustica.

Besonders ist, dass man über dieses archäologische Gelände gehen darf. Auf der Fußgängerbrücke stehen Sie direkt über zweitausend Jahre alten Resten. Zunächst, um die Zeitenwende herum, bestanden die Gebäude aus Holz, die später in Flammen aufgingen. Die anschließend errichtete Steinvilla enthielt Elemente der klassischen römischen Bauweise wie eine überdachte Säulengalerie, eine zentrale Halle und Ecktürme.

Einzigartig ist, dass in dieser Villa Kohle gefunden wurde. Dies ist der erste Beweis für die Nutzung von Kohle in dieser Region. Im 20. Jahrhundert sollte der Bergbau – der Abbau von Kohle – das Leben in Kerkrade prägen.

Zu den besonderen Funden gehören eine kleine Rassel in Form einer Figur sowie ein Dachziegel mit Hundepfotenabdrücken.

Entdecken

  • Überqueren Sie die Brücke und bestaunen Sie das Denkmal

Interessant zu wissen

Die Römer hatten es warm
Viele Villenreste zeigen das geniale römische Fußbodenheizungssystem. Unter den Böden befanden sich Hohlräume, die von Ziegelstapeln gestützt und mit heißer Luft beheizt wurden. Archäologen nennen dies ein Hypokaustum. Die römischen Thermen in Coriovallum (heute das Thermenmuseum in Heerlen) waren damit ausgestattet – ebenso die Villa Kaalheide.
Südlimburg: Kornkammer der Römer
Die Römer erkannten schnell, wie fruchtbar der Lössboden in Südlimburg war. Sie nutzten ihn für den Anbau großer Mengen Dinkel. In kleinerem Umfang wurden auch andere Getreidesorten angebaut: Emmer, Weizen, Hirse, Gerste, Roggen und Hafer. Dieses Getreide wurde über die Via Belgica zum Rhein transportiert, wo Tausende römische Soldaten stationiert waren, um die Grenzen des Reiches zu verteidigen. Südlimburg diente als ihre Kornkammer.
Bildnachweise
Grabungsfotos – Provinzielles Depot für Bodenfunde Limburg (De Vondst); Reste von Wandmalereien – Rijksmuseum van Oudheden; kleine Rassel – PDBL; Dachziegel mit Hundepfoten – Centre Céramique.